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Uta musste heute ins Röhrchen pusten!

Was war denn da los? Hatte Frau Doktor etwa schon zum Frühstück den ersten Gin Tonic und hat dann in Schlangenlinien den Highway befahren, so dass die Polizei sie lieber mal kontrolliert hat? Die Auflösung gibt es erst am Ende dieses Beitrags. Bis dahin müsst ihr euch noch durch den zeitlichen Ablauf der Ereignisse der letzten beiden Tage arbeiten. Aber keine Angst, ihr lernt dabei auch was, z.B. in einer neuen Folge von Steffens kleiner Tierkunde über Koalas oder speziell für den Pflanzenfreund wird nützliches Wissen zu Regenwäldern vermittelt.

Zunächst mussten wir allerdings aus den Bergen an den Ozean kommen. Viele Straßen gibt es hier ja nicht und insofern war klar, dass wir die berühmte Great Ocean Road bis zum Ende nach Bairnsdale, unserem gestrigen Tagesziel befahren würden. Unser Plan sah vor, uns nach wenigen Kilometern einen ersten Kaffee in einem wie immer von Uta sorgfältig recherchierten Café in dem kleinen Ort Bright zu genehmigen. Da hatten wir aber die Rechnung ohne ein paar hundert Harley Davidson Fahrer und noch mehr Outdoor verrückten Australiern gemacht, die offenbar alle in das selbe Café wollten. Und so wurde aus dem kurzen Stopp die längste Kaffee Wartezeit ever.

Nicht nur durch das Koffein aufgeputscht machten wir uns auf der Passstraße zum höchsten Punkt der Tour, den Hotham Hights auf über 1800 Meter Höhe auf. Ob der genialen Aussichten und der nun wieder fast leeren Straße war die Aufregung schnell vergessen und wir genossen die alpine Berglandschaft. Auf dem Gipfel gibt es sogar ein echtes alpines Skigebiet mit Seilbahnen, Hotels, Skiverleih und allem Drum und Dran.

Nach einem weiteren Kaffeestopp und ca. 5 Stunden Fahrt durch eine sehr einsame, aber wirklich schöne Gegend mit ganz wenigen Ortschaften und noch weniger Tankstellen erreichten wir Bairnsdale und bezogen für eine Nacht ein einfaches, aber gutes Motel.

Unser eigentlich Ziel war aber nicht wirklich Bairnsdale, sondern die kleine Insel Raymond Island. Dorthin gelangt man zu Fuß mit der Fähre von Paynesville aus.

Das Besondere ist, dass es dort eine große Kolonie Koalas gibt und man fast eine Garantie hat, auf einer ca. 2 km langen Wanderung die possierlichen Beuteltiere zu erspähen, wenn man nur lange genug den Kopf in den Nacken legt.

Nun gehören die Kameraden aber eher zu den Faulpelzen – auch wenn sie biologisch gesehen gar keine Bären sind – und schlafen so um die 20 Stunden am Tag. Erst gegen Abend werden sie langsam wach und machen sich auf Nahrungssuche. Bekanntlich ernähren sie sich ausschließlich von Eukalyptusbaumblättern. Aber auch von den über 100 verschiedenen Eukalyptus -Arten sind ihnen nur 5 genehm. Selbst an diesen Bäumen fressen sie nicht alle Blätter, sondern nur die eines bestimmten Reifegrades, die dann keine giftigen Stoffe mehr enthalten. Ein scheinbar sehr kompliziertes Leben. Dafür machten sie aber einen sehr entspannten Eindruck. Kein Wunder, wenn man 4 Arme und damit auch 4 Hände hat, von denen jede 2 Daumen hat und man so völlig problemlos durch die Bäume klettern kann.

Nachdem wir uns an die anstrengende Kopfhaltung und an das Scannen des Ast- und Blätterweks gewöhnt hatten, erspähten wir auch schon die ersten Pelzträger. Wie nicht anders zu vermuten, schliefen sie aber zusammengerollt in den Ästen und sahen gar nicht fotogen aus. Aber bald schon machte sich bezahlt, dass wir am späten Nachmittag auf die Insel gekommen waren und der Eine oder Andere wurde wach und begann auch gleich zu fressen. Jetzt lasse ich euch aber mit einer kleinen Auswahl der fast 100 Fotos alleine. (Ich weiß, es hat sich ein Vogel dazwischen gedrängelt)

Ansonsten hatte natürlich auch der Hafen für die Wassersportfreunde einiges zu bieten. Unglaublich wie viele Jachten und andere Boote aller Art es hier gibt. Sogar ein Pelikan hatte sich zu unserer Begrüßung eingefunden.

Heute nun ging es auf einer weiteren langen Etappe mehr oder weniger die Südküste Victorias und später von New South Wales entlang nach Tathra. Dabei befuhren wir einen Teil des Princes Highway, der bis Sydney geht. Wenig Verkehr, dichte grüne Wälder, viele Berge und immer wieder Blicke auf das Meer und die Seen der East-Gippsland genannten Landschaft machten die Fahrt sehr angenehm. Einige wenige kleine Orte boten Gelegenheit für die notwendigen Kaffeestopps.

Ein kurzer Abstecher führte uns zu der Ruine der längsten Eisenbahnbrücke ihrer Art in Australien. Unglaublich, was man Anfang des 19. Jahrhunderts da gebaut hat.

Unser nächster Stopp galt dem McKenzie River Rainforest Walk. Hört sich langweilig an, war aber sehr interessant. Bekanntlich gibt es ja immer wieder sehr ausgedehnte Buschfeuer in den australischen Eukalyptus-Wäldern. Dadurch wird das Unterholz niedergebrannt, die hohen Bäume bleiben aber oft ganz oder nur als blattlose Stämme erhalten. Aus dem fruchtbaren Ascheboden wachsen dann neue Bäume. Wo längere Zeit keine Buschfeuer wüten und auch der Mensch nicht eingreift, entstehen dichte Regenwälder, die dann mit der Zeit so dicht und feucht werden, dass die Feuer gar keine Chance haben. Diesen Kreislauf gibt es seit vielen 1000 Jahren. Durch die zunehmende Trockenheit werden allerdings die Feuer immer stärker und die Fläche der Regenwälder schrumpft. Es gibt sie fast nur noch an der Südostküste und auf Tasmanien. Einen solchen Regenwald haben wir heute besucht. Besonders beeindruckend sind die Baumfarne, die angabegemäß zu den größten der Welt gehören.

Irgendwann erreichten wir Tathra, einen kleinen auf den Klippen gelegenen Ort direkt an der Südostküste. Obwohl es hier zahlreiche Buchten mit weißen Sandstränden gibt und auch die Berge sehr nahe sind, ist die Gegend touristisch nicht so überlaufen und eher ruhig. Hier bleiben wir nun bis Mittwoch und werden neben ein paar Wanderungen sicher auch wieder mit den Rädern die Gegend erkunden und vor allem im Ozean baden.

In unserem historischen Hotel gibt es eine kleine Brauerei, die mehrere Sorten ganz hervorragenden Bieres produziert, wovon wir uns bei Livemusik und einem leichten Dinner bereits überzeugen konnten.

Ihr habt bis hierher alles gelesen und wartet noch auf die Auflösung des Anfangsrätsels? Die ist natürlich ganz einfach. Die ansonsten nur sehr wenig präsente Polizei hatte am Ortseingang eines kleinen Dorfes eine Kontrolle aufgebaut und bereits Mittag um 12 Uhr eine Alkoholprobe aller ankommenden Fahrzeuge durchgeführt. Und da musste auch Uta ins Röhrchen pusten – natürlich ohne Ergebnis. Leider war ich nicht reaktionsschneel genug, um von diesem historischen Ereignis ein Foto zu schießen.

1 Kommentar

  1. Martina und Kay
    Martina und Kay 10. März 2025

    Das wird sicher einer meiner Lieblingsbeiträge. Regenwald und Koalabären – ein Sinnbild Australiens für mich. Und die lustigen Koalas sehen auf euren Fotos regelrecht zum knuddeln aus. Was man aber sicher besser sein lassen sollte.🤔
    Fehlen noch Crocodile Dundee und vielleicht noch traditionell lebende Aboriginal People.
    Okay, alle Wünsche kann man nicht erfüllen 😜
    LG 👋🏼

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