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Kolumbien, das Land der netten Autofahrer

Nach 2 Tagen intensiven Rennradfahrens wird es Zeit für ein Lebenszeichen. Aber keine Angst, der sportliche Aspekt wird nicht im Mittelpunkt dieses Beitrags stehen.

Nur ganz kurz zu unserem körperlichen Wohlbefinden und dem Stand der Höhenanpassung. Soweit ich das ohne detaillierte Analysemöglichkeiten sehen kann, hat sich mein Körper nach einer Woche schon weitgehend angepasst. Nachdem in den ersten Tagen Atemfrequenz und Puls ordentlich nach oben gegangen sind, um den Körper trotz weniger verfügbarem Sauerstoff ausreichend mit selbigem zu versorgen, sind diese Werte jetzt fast wieder im Normalbereich und die Sauerstoffsättigung des Blutes ist dennoch bei 98 %. Es scheinen also genügend zusätzliche rote Blutkörperchen herumzuschwimmen, die mehr Sauerstoff in Muskeln, Organe und Gehirn transportieren. Soweit meine zugegebenermaßen stark vereinfachte Erläuterung. Für Uta wird natürlich ähnliches gelten.

Im Folgenden die eine oder andere interessante und manchmal auch überraschende Erkenntnis, die wir hier in den Tagen seit unserer Ankunft gewonnen haben. Dazu gibt es natürlich wie immer reichlich Bilder.

Inzwischen haben wir durch eigene Erfahrungen erleben dürfen, was es bedeutet, wenn ein Land wirklich Radsport begeistert ist. Es ist unglaublich, wie viele Rennradfahrer wir hier täglich sehen. Ein Großteil davon ist deutlich professioneller unterwegs als wir. Da es hier nur wenige Nebenstraßen gibt, sind wir oft auf Hauptstraßen und sogar (erlaubter Weise) einer Autobahn unterwegs, wo zum Teil heftiger Verkehr herrscht. Aber im Gegensatz zu Deutschland nehmen wirklich alle Autofahrer Rücksicht auf uns Radfahrer. Vor allem fehlt jede Aggressivität. Wenn man mal die Spur zum Abbiegen wechseln muss, zeigt man das an und sofort fahren die dahinter befindlichen Autos deutlich langsamer, damit das auch gelingt. Wenn man bedenkt, dass es in Kolumbien erst seit 5 Jahren eine Führerscheinprüfung gibt, die wohl auch nur sehr oberflächlich abläuft, ist es schon erstaunlich, wie gut der Verkehr funktioniert.

Zur Auflockerung hier ein erster Block von Bildern von unserer gestrigen Tour nach Granada, einem kleinen Ort, der noch bis vor wenigen Jahren in einem von den Paramilitärs kontrollierten Zone lag.

Heute sind wir an einigen Feldern vorbeigekommen, wo große Mengen an Schnittblumen angebaut werden. Wie wir erfuhren, ist Kolumbien nach den Niederlanden der zweitgrößte Blumenexporteur der Welt. Auf diesem Foto kann man es zumindest erahnen. Die abgedeckten Bereiche sind Blumenfelder.

Beeindruckend und vielleicht auch überraschend, wie sehr auf Sauberkeit geachtet wird. Das können wir hier im Hotel und dem großen Park ringsherum beobachten, aber auch wenn wir unterwegs sind und in den kleinsten Dörfern in äußerst unscheinbaren Lokalitäten mal die Toilette aufsuchen müssen. Auch das hat in dem ach so hoch entwickelten Europa eher Seltenheitswert. Aus diesem Anlass gleich mal ein paar Bilder von den Stopps, die wir auf unserer heutigen Tour nach Mesopotamia eingelegt haben.

Morgen machen wir zur Regeneration hier in der Gegend noch eine wirklich kurze Ausfahrt mit einer langen Kaffeepause. Den Sonntag nutzen wir für den Transfer nach Mariquita, von wo wir am Montag zum Höhepunkt der Reise, der Tour auf den Alto de Letras starten werden. Auf dem Weg machen wir halt und besuchen die Hacienda Nápoles, dem ehemaligen Rückzugsort von Pablo Escobar, dem berüchtigten Kopf des Medellín-Kartells. Danach startet die Rundreise, hauptsächlich durch das Kaffeegebiet. Da gibt es dann sicher auch jeden Tag etwas Neues für die nicht ganz so Radsportinteressierten zu berichten.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder der heutigen Ausfahrt.

3 Comments

  1. Christine
    Christine 13. Juli 2024

    Danke Steffen für den wieder interessanten Bericht und die schönen Bilder inmitten von grün. Es ist gut zu hören, dass es euch gut geht. Interessant finde ich, dass es dort Dinge gibt wie Sauberkeit, die ich so nicht erwartet hätte. LG

  2. Martina und Kay
    Martina und Kay 13. Juli 2024

    Interessante Einblicke und schön beschriebene Eindrücke. Wieder auch tolle Fotos, die den Bericht untermalen. Wir freuen uns schon auf die nächste Station und sind gespannt, wie es weiter geht. LG 👫🏼

  3. Marion
    Marion 13. Juli 2024

    👍😃 Immer wieder spannend und sehr informativ euer Bericht. Danke.
    Weiterhin gute Gesundheit und viel Kraft und Spaß!

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