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Der lachende Hans und andere Tiergeschichten

Kein Angst, ihr habt euch nicht vertan und seid immer noch mit uns in Australien unterwegs. Aber wie die Stammleser schon gelernt haben, ist mir eine reißerische Überschrift immer wichtig und die des heutigen Beitrages deutet auf die lustigen Begegnungen hin, die wir in den letzten Tagen hatten.

Allerdings hätte der Titel auch „Mein Foodscout läuft zur Höchstform auf“ oder „Wenn man mit dem Bike in eine militärische Übung gerät“ oder „Sonnenaufgänge gehen immer“ lauten können. Ihr merkt schon, es ist wieder jede Menge passiert und ich muss mich kurz fassen.

Gehen wir die Dinge am besten wieder in chronologischer Reihenfolge an. Der Tag begann mit einem weiteren spektakulären Sonnenaufgang genau vor unserem Balkon.

Die Fahrt von Tathra nach Jervis Bay führte uns über weite Strecken den Princes Highway A1 an der Küste entlang. Ich wiederhole mich: sehr schöne Landschaften, immer wieder durch die Berge, dann wieder an die Küste, durch dichte Wälder – sehr abwechslungsreich und relativ wenig Verkehr.

Wie immer von Uta perfekt recherchiert, steuerten wir für einen frühen Lunch den Ort Mossy Point an, um im „Mossy Café“ einzukehren. Was soll ich sagen, es war ein voller Erfolg! Schöne Atmosphäre und tolles Essen. Der Höhepunkt waren für mich die „Pulled Pork Eggs Benedict“. Schon alleine die Idee ist einen Preis wert und dann die Ausführung … ein Gedicht. Dazu gab es auch noch „Cold Brew“, also kalt „aufgebrühten“ Kaffee. Der Tag lief perfekt.

Und so ging es auch weiter. Unser nächster Abstecher galt der „Pebbly Beach“ im Murramarang National Park. Hierher hatten uns die vielen Fotos von Känguru – Sichtungen ganz in der Nähe des Strandes gelockt. Das wollten wir auch erleben. Es hat geklappt, wie die kleine Auswahl der vielen Bilder belegt. Aber auch sonst ist der Strand sehr schön.

Irgendwann rissen wir uns von dem lustigen Anblick los und traten den letzten Abschnitt der Fahrt in das „Shoalhaven“ genannte Gebiet an, zu dem auch Jervis Bay gehört.

Jervis Bay ist eine rund 100 Quadratkilometer große, geschützte Bucht mit vielen Traumstränden mit weißem Sand und türkis blauem Wasser. Obwohl sie nur ca. 3 Autostunden südlich von Sydney liegt und wirklich wunderschön ist, ist sie von Touristen noch weitgehend unentdeckt.

Wir sind ja bekanntlich nicht so die ganz großen Strandurlauber, aber hier haben auch wir uns ein Haus ganz in der Nähe eines der vielen Traumstände gegönnt und genießen es. Zur Begrüßung waren einige der lokalen Papagei-Größen angetreten. Aber wahrscheinlich hatten sie es eher auf ein paar Krümel von unserem Nachmittagssnack abgesehen. Die farbenfrohen Tiere sind Regenbogenloris und sehr zutraulich. Sie kamen sogar bis auf unseren Terassentisch. Der große rot-grüne Kerl ist ein australischer Königssittich und hatte auch gut Hunger. Aber der Höhepunkt war der „lachende Hans“, auch Rieseneisvogel und in Australien „Laughing kookaburra“. Der ist schon deutlich größer und kräftiger und hat einen respekteinflößend großen Schnabel. Aber auch der kam völlig friedlich auf unsere Terrasse und ließ sich nur mut Hilfe eines Besens von unserem Abendbrottisch fernhalten.

Bis zum ersten Strand haben wir nur ca. 200 Meter Weg durch einen dichten Wald. Eigentlich reihen sich hier Bucht an Bucht und jede ist schöner und hat den noch weißeren Sand und das noch türkis blauere Wasser. Das Wasser ist angenehm warm, wahrscheinlich so 21 bis 22 Grad. Aber auch in der eigentlich gut geschützten Bucht gibt es eine ordentliche Brandung, so dass man beim Baden etwas Vorsicht walten lassen muss. Hier eine Auswahl an Fotos von den Stränden in unmittelbarer Nähe unseres Hauses.

Wenn man so nahe am Strand wohnt und dann von dort auch noch genau Richtung Osten blickt, ist man quasi verpflichtet, zum Sonnenaufgang dort zu sein, die Show zu genießen und ein morgendliches Bad zu nehmen. Spannend, wie unterschiedlich die Bilder von Tag zu Tag sind. Die ersten 3 Fotos sind von gestern, die letzten 3 von heute.

Unser erster Ausflug mit den Rädern führte uns in den Norden der Jervis Bay, auf die Beecroft Penisula. Hier wollten wir einige Buchten und Aussichtspunkte besuchen und vor allem in die Honeymoon Bay, die alle anderen Buchten an Schönheit noch übertreffen soll. Da hatten wir die Rechnung allerdings ohne das australische Militär gemacht. Ein großer Teil der nördlichen Halbinsel ist nämlich Militärgebiet, aber normaler Weise der Öffentlichkeit zugänglich. Man muss sich bei der Beecroft Weapons Range Militärbasis melden und wird in der Regel nach einer kurzen Befragung an der Schranke durchgelassen. Nur heute leider nicht, da gerade eine Übung läuft und das gesamte Gebiet daher gesperrt ist. So kehrten wir unverrichteter Dinge wieder um und statteten noch einer Bucht in der Nähe des Dorfes Currarong eine Besuch ab.

So hatten wir zwar über 50 km in den Beinen, aber nicht ganz so viel gesehen, wie wir eigentlich wollten. Hunger hatten wir trotzdem reichlich und so war unsere nächste Station die kleine Brauerei „Flamin’Galah“ mit dem dazugehörigen Foodtruck „The Nest“. Ich habe keine Ahnung, wie Uta diese Lokalität in einem kleinen Industriegebiet aufgespürt hat. Hierhin hat sich sicher noch kein Tourist verirrt. Dabei sind sowohl das Essen als auch das Bier ein Gedicht! Daher haben wir den Ort zu unserem lokalen Favoriten ernannt und sind dort heute gleich noch einmal mit erneut äußerst positivem Ergebnis eingekehrt.

Heute erkundeten wir den südlichen Teil der Bucht, wo der Booderee Nationalpark liegt. Diesmal kam uns zum Glück die Armee nicht dazwischen, obwohl wir wieder einen Ausbildungsplatz passierten, wo laut Tafel Überlebenstraining durchgeführt wird (natürlich Fotografierverbot, an das ich mich lieber gehalten habe). Ansonsten inspizierten wir weitere hochgelobte Badebuchten wie Chinamans Beach und Hyams Beach. Letztere soll den allerweissesten Sand überhaupt haben. Na ja, mit den Superlativen ist es bekanntlich so eine Sache. Eigentlich sind die doch alle traumhaft schön und weißer als weiß geht auch nicht.

Dann wurde es etwas rauer und wir fuhren an der Steilküste entlang zu einer Leuchtturmruine und weiteren Aussichtspunkten. Hier wird nachdrücklich vor den Gefahren des Ozeans gewarnt: Haie, starke Strömungen und unvermittelt auftretende sehr hohe Wellen. Drehe niemals dem Ozean den Rücken zu, heißt es auf den Schildern. Das haben wir nicht getan und sind so unbeschadet auch von unserer letzten Radtour dieser Reise zurückgekehrt.

Damit haben wir auch schon die vorletzte Station unserer Reise fast abgeschlossen. Jervis Bay gehört ganz sicher zu den schönsten Orten, die wir bisher besucht haben. Zu dem positiven Eindruck trägt ganz sicher bei, dass die Gegend trotz dieser wunderbaren Landschaft nicht so überlaufen und touristisch überladen ist. Eine absolute Empfehlung für alle, die irgendwann einmal eine Reise nach Australien planen.

Morgen fahren wir weiter nach Sydney. Ich bin schon gespannt, was sich meine Reiseleitung für Überraschungen auf der Route ausgedacht hat. Ich habe da etwas von Austern zum 2. Frühstück läuten hören. Ob das geklappt hat, erfahrt ihr im letzten Beitrag zu dieser Reise voraussichtlich am Montag.

4 Comments

  1. Ute
    Ute 14. März 2025

    Unglaublich 😍! Jetzt will ich da auch hin.
    Passe dann brav auf die TraumMeeresAusblicke auf und lasse das mit dem irren Radfahren einfach weg
    @ Uta: das ist ne Geschäftsidee – food scout
    Geniesst es🤗

  2. Malgorzata Nilius
    Malgorzata Nilius 14. März 2025

    Hallo ihr Hübschen,
    wunderschöne Aufnahmen – danke fürs Mitnehmen!

  3. Marion
    Marion 14. März 2025

    👌wirklich traumhaft!☀️😃 Es ist alles dabei, was man sich in einem Naturparadies vorstellt. Habt ihr gut ausgewählt. Viel Spaß weiterhin!🤗

  4. Martina und Kay
    Martina und Kay 14. März 2025

    Schade eigentlich, dass man die Bilder nicht, ähnlich wie bei WhatsApp, direkt kommentieren kann. Auch in diesem Beitrag waren so viele Bilder sehr eindrucksvoll und wunderschön. 😍
    Ich fand, dass die Kängurus in freier Natur doch noch schöner anzuschauen sind, als im Zoo oder Tierpark. Der freche 🐦 an eurem Abendbrottisch, hätte bei uns wohl eher unser Essen abgesahnt, als den Besen angedroht bekommen. 😅
    Dank an dieser Stelle für die lustigen Tiergeschichten und Fotos.
    Doch auf den ganz vorderen Plätzen befinden sich zweifelsfrei auch die Fotos der Sonnenaufgänge am Strand. Würdet ihr jemals eine Fotogalerie planen, dann gehörten diese ganz gewiss dazu.
    Kaum zu glauben und auch traurig, dass sich eure phantastische Reise schon wieder dem Ende nähert. Aber nun sehen wir erstmal dem letzten Beitrag mit großem Interesse entgegen. 🤗
    LG Martina und Kay 👋🏼

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