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Tag 2 – Go, Go, Go!

Last updated on 21. November 2024

Am Morgen war es noch ein wenig bewölkt und daher noch nicht ganz so heiß. So machte sich unsere kleine Truppe gut gelaunt auf den Weg zum Tree Camp, unserer nächsten Station.

Ein erster Stopp war allerdings schon nach wenigen Minuten nötig, da Uta einen platten Hinterreifen hatte, kein Wunder bei den vielen, teils extrem langen, spitzen und harten Dornen hier. Aber das Problem war schnell behoben.

Die Fahrt ging durch recht abwechslungsreiches Gelände auf ausgetretenen Elefantenpfaden zügig voran. Immer wieder waren die üblichen Verdächtigen (Tiere) in einiger Entfernung zu erspähen.

In einem etwas dichter bewachsenen Abschnitt hatte unser Guide gut versteckt und in ziemlicher Entfernung einen Elefanten erspäht. Kurz darauf hörte er von der entgegengesetzten Seite des Pfades das Brummen – kein Brüllen – eines Löwen. Daraufhin richtete sich die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf diese Seite des Weges.

Plötzlich krachte und trompetete es hinter uns und ein Elefant brach durch das Dickicht und stürmte offensichtlich sehr wütend in höchstens 20 Meter Entfernung auf uns zu. Praktisch in der selben Sekunde brüllten die Guides das Kommando „Go, Go, Go“. Instinktiv reagierten wir darauf so, wie wir es bei der Einweisung gelernt hatten, rissen unsere Räder herum rasten so schnell wir konnten den Weg zurück, den wir gekommen waren. Jetzt den falschen Gang eingelegt zu haben, oder sonst irgendeinen Fehler gemacht zu haben, hätte unabsehbare Folgen gehabt. Nach einer angemessenen Strecke verschwanden wir im Busch und der bewaffnete Guide blieb auf dem Weg.

Der Elefant war offenbar zufrieden mit dem Erfolg seiner Attacke und verschwand wieder Dickicht. Eine derart kritische Situation hatte natürlich noch keiner von uns erlebt. Auch den Guides merkte man an, dass das alles andere als normal ist und sie auch Angst hatten. Aber natürlich sind sie genau dafür ausgebildet und haben im Ernstfall richtig reagiert und wir aber auch. Dafür wurden wir auch entsprechend  gelobt.

Den Rest des Vormittags hatten wir erstmal mit dem Abbau des bis in die Haarspitzen geschossenen Adrenalins zu tun. Es dauerte eine Weile, bis wir das Fahren, die Landschaft und die Tiere wieder genießen konnten. Auf jeden Fall eine Story für die Ewigkeit!

Im Tree Camp angekommen nahmen wir zunächst unser Lager für die nächste Nacht in Augenschein. In einem Quartier dieser Art hatten wir auch noch nicht übernachtet. In einem riesigen Mashatu Baum war eine große Holzplattform errichtet worden, die Platz für 5 Lagerstätten jeweils mit Doppelbetten,  eine Bar, einen großen Esstisch für alle und einen Loungebereich bietet. Über einen Gang ist der Sanitärbereich mit Duschen und Toiletten angebunden. Insgesamt eine geniale Lösung, die neben der Super-Aussicht auch eine gute Sicherheit für die Nacht bietet. Ein Punkt, dem wir nach dem Erlebnis des Vormittags noch etwas mehr Aufmerksamkeit schenkten. Dass der in der Nacht noch wichtig werden sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Lunch, Siesta und Kaffee füllten den Nachmittag. Nebenbei konnten wir in dem direkt neben dem Lager verlaufenden ausgetrockneten Flussbett zwei Elefanten beobachten, die sich an den Bäumen mit Nahrung versorgten.

Nach dem Kaffee stand eine Walking Safari auf dem Programm. Den großen Tieren kommt man dabei natürlich nicht so nahe, wie mit dem Auto. Insofern ging es mehr um das richtige Lesen von Spuren, die Landschaft und die „Small Five“, von denen wir die Löwenameise finden konnten. Ein Krokodil lümmelte faul in einem Wasserloch herum und etwas später gab es einen spektakulären Sonnenuntergang zu bewundern.

Die Nacht hielt dann noch für die mit einem etwas leichteren Schlaf ausgestatteten Bewohner ein weiteres Abenteuer bereit. Zunächst kam ein Elefant auf Futtersuche „unserem“ Baum zu nahe und rüttelte sogar an den Streben des Ganges zum Sanitärbereich. Die Guides vertrieben ihn daraufhin mit etwas Lärm und pulsierendem Licht. Als wieder Ruhe eingekehrt war, meinte auch ein Löwe, das Lager inspizieren zu müssen. Wahrscheinlich hatten es ihm die Pferde angetan. Aber die werden natürlich gut bewacht und ihm erging es ähnlich wie seinem Big Five Kollegen vorher. Dann war endlich Ruhe und bis zum Morgenkonzert der Vögel und Affen verblieben noch ein paar Stunden Schlaf.

1 Kommentar

  1. Ute
    Ute 27. September 2023

    Ein Glück, dass ich beim Lesen der Reiseberichte schon weiß, dass es euch Beiden gut geht!

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