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Ride Across Britain, Etappe 3: Bath – Ludlow

So sieht also ein Ruhetag aus, 150km durch England radeln. Ihr werdet es nicht glauben, aber es war tatsächlich eine wesentlich leichtere Angelegenheit als die Tage zuvor. Wenn wir zu Hause mal 150 km fahren, was nur ganz selten vorkommt, liege ich anschließend wie ein geprellter Maikäfer auf dem Rücken und muss mich erholen. Gerade denke ich, Mensch hast dich schön entspannt heute.

Der Montagmorgen war erwartungsgemäß nur noch im Camp kurz vor dem Start recht ruhig. Danach hatten wir heute an der einen oder anderen Stelle ordentlich mit Verkehr zu tun. Aber zunächst hier die Bilder des Morgens zum Genießen.

Allgemein muss man nach 3 Tagen intensiver Erfahrung zu den Straßen sagen, dass die Qualität des Belages oft sehr schlecht ist. Meist ist er extrem rauh, oft gibt es Kanten, Löcher und ähnliche Hindernisse. Dadurch kommt man nie so richtig ins Rollen und natürlich werden die 3 Kontaktpunke des Körpers beim Radfahren – Füße, Hände und Po – noch mehr als ohnehin beansprucht.

Auch der Verkehr bzw. die Art wie hier durch die Autofahrer mit Radfahrern umgegangen wird, ist tatsächlich aggressiver als in Deutschland. Es wird eher eng überholt, manchmal auch bei Gegenverkehr. Ich dachte, wir sind einiges gewohnt, aber das ist ein anderer Level hier. Man stellt sich aber darauf ein und versucht sich nicht aufzuregen.

Genug der Klagen, das Schöne überwiegt natürlich bei weitem. Heute überquerten wir eine der größten Brücken, die Severn Bridge bei Bristol – ein überaus imposantes Bauwerk.

Eine der vielen Burgen – das Chepstow Castle – konnte ich heute sogar fotografieren, da sich der erste Verpflegungspunkt in der Nähe befand.

Bald bogen wir von den viel befahrenen Straßen ab und fuhren längere Zeit durch das malerische Wye Valley.

Erwähnenswert sind auf den kleineren Straßen die meist bis direkt an den Rand gehenden, sehr dichten und hohen Hecken.

Manchmal wachsen die Bäume dann über den Straßen zusammen und man fährt wie durch einen Tunnel. Sehr schön, aber oft recht dunkel.

Der 2. Verpflegungspunkt lag sehr schön an einem Rugbyfeld.

Unterwegs sind wir dem Regen heute wieder entgangen, wenn auch oft nur knapp, so dass wir und die Räder zumindest von unten nass wurden. Im Moment plätschert allerdings gerade ein Schauer aufs Zelt. Soll aber auch bald aufhören und morgen bleibt es wieder trocken.

Das Camp befindet sich übrigens auf einer riesigen Pferderennbahn mit entsprechender Infrastruktur wie Tribüne, Nebengebäude u.ä.

Morgen geht es auf eine andere Pferderennbahn nach Haydock. Das sind zwar über 170km, aber nur gut 1100hm, eine Art Transferetappe also. Dabei kommen wir mehr durch urbaneres Gebiet, da die Strecke durch das Ballungsgebiet zwischen Liverpool und Manchester führt.

Im Peloton haben wir uns inzwischen übrigens schon einen Namen gemacht, wie Uta in einem Gespräch am Waschplatz erfahren hat. Wir sind „Die Deutsche und ihr Mann“. Natürlich, weil Uta als eine der ganz wenigen Frauen da vorne mitfährt und ich in den Gruppen oft lange das Tempo mache, was die Anderen gerne genießen und sich anschließend auch artig bedanken. Oder einfach weil wir so gut aussehen – siehe oben 😜

4 Comments

  1. Sina
    Sina 12. September 2022

    Ich hab schon wieder auf die Gute Nacht Geschichte gewartet – so nun kann ich mit den ganzen wundervollen Bildern im Kopf gut schlafen – ich hoffe, ihr auch! Gut‘s Nächtle 😎

  2. Max
    Max 12. September 2022

    Woran die anderen nur erkannt haben, dass sie „die Deutsche“ ist … I wonder, I wonder 🤪

  3. Nico Rothgänger
    Nico Rothgänger 13. September 2022

    Sehr schön, … ich warte täglich, sehnsüchtig auf eure Berichterstattung und werde nicht enttäuscht. ☺ Steffen, woher du die Kraft dafür nimmst, ist mir schleierhaft. Zumal ich genau wüsste, dass ich nach 170 km nicht einen Buchstaben aufs Papier bringen würde. Ich wünsche Euch weiterhin tolle Einrücke und kräftige Beine, wobei ich da bei Uta keine Bedenken habe. Gruß Nico

  4. Martina und Kay
    Martina und Kay 14. September 2022

    Ihr habt also wieder eine erfolgreiche Etappe geschafft, wir gratulieren. Dass ihr so viel Anerkennung genießen dürft in eurer Truppe, das habt ihr euch ehrlich verdient. Bei der Leistung kommt man eben nicht an euch vorbei und das im doppelten Sinne!
    Weiter so👍
    PS: hier ist alles im grünen Bereich

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