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Ride Across Britain, Etappe 8: Strathdon – Balblair

Samstagmorgen 6 Uhr. 5 Grad, starker Nordwestwind, dichter und starker Nieselregen. Was macht ihr da so? Dachte ich mir. Wir nicht! Wir sind ein bisschen radeln gegangen.

Die größte Herausforderung des Tages hatten die Streckenplaner gleich an den Anfang gelegt. Der Anstieg auf den Lecht. 5km und 250hm insgesamt 4,5% Steigung, aber das ist wie immer nur die halbe Wahrheit. Der erste Kilometer hat es wirklich in sich. Da müssen 150hm überwunden werden, was eine durchschnittliche Steigung von 13,5% bedeutet. Einzelne Rampen sind sogar über 20% steil. Dazu der oben beschriebene Wind direkt von vorne und die nasse Straße, was ein Durchdrehen der Hinterräder geradezu provozierte. Da war man schnell wach und die Spreu hatte sich auch sofort vom Weizen getrennt. Wie man hört, haben wohl 3/4 der Leute dort geschoben. Wir jedoch nicht. Von mir kann man das ja noch erwarten, aber wie Uta das wieder gemacht hat, ist unglaublich.

Anschließend ging es lange Zeit über kleine und einsame Straßen in ständigem Auf-und Ab durch das Herz der Highlands. Es gab immer wieder kräftige Schauer mit Sturmböen, aber auch sonnige Abschnitte. Die Landschaft ist echt beeindruckend, sehr rauh, schon fast kitschig genau wie in den einschlägigen Filmen. Zum Umschauen hatten wir schon genug Gelegenheit, zum Fotografieren erst beim ersten Verpflegungspunkt.

Danach ging es weiter durch bekannte Whiskey Gebiete. Überall standen Schilder, die zum Besuch der Brennereien einladen. Mussten wir leider links liegen lassen, aber nächste Woche haben wir ja noch genug Zeit, das Verpasste nachzuholen.

Am frühen Nachmittag näherten wir uns dann endlich dem Ziel und wir legten extra oberhalb des Gebietes, wo das heutige Camp liegt, einen Fotostopp ein, damit es endlich mal wieder ein gescheites Landschaftsfoto gibt.

Heute gab es wieder sehr viel Lob von unseren Mitfahrern für uns und besonders Uta. Sie sind immer völlig ungläubig, wenn das Gespräch auf unser Alter kommt. Großen Neid verursacht, dass wir diesen zeitaufwändigen Sport zusammen betreiben können. Die meisten haben eine ob des Hobbys mehr oder weniger frustrierte Ehefrau zu Hause zu sitzen.

So, jetzt gibt es noch ein paar Fotos von Sportograf, die diese Tour begleiten. Wir haben erst eine sehr kleine Auswahl bekommen und hoffen auf viele schöne Bilder nach der Tour.

Das folgende Bild ist von vorgestern und zeigt mich in typischer Position mit meinen Followern, oder wie Uta sagt, den Lutschern.

Die nächsten beiden Bilder sind von gestern beim Anstieg auf den Glenshee kurz vor dem Ziel. Da hat es auch beim Anblick des Fotografen nicht mehr zu einem Lächeln gereicht.

Morgen kommt dann tatsächlich schon die letzte Etappe. Das ist kaum zu glauben. Es ist so unfassbar viel passiert in der letzten Woche, dass wir noch gar nicht verarbeiten konnten, was wir da geschafft haben. Braucht sicher noch ein bisschen.

Es geht über 167km und ca. 1700hm nach John O’Groat, den nördlichsten Zipfel Schottlands (Festland). Uns geht’s den Umständen entsprechend bestens und wir haben keine Sorge, auch diese letzte Etappe noch zu schaffen.

3 Comments

  1. Martina und Kay
    Martina und Kay 17. September 2022

    Hallo ihr zwei,
    auch für uns ist die Zeit sehr schnell vergangen, in der wir euch digital begleiten durften. Kay sagte zu diesem Beitrag, dass er an der ersten Whisky-Brennerei sein Ziel schon erreicht hätte.😜
    Für die letzte Etappe wünschen wir euch wieder viel Kraft und Durchhaltevermögen.
    Ach, ich sage es wieder mit einem Zitat, Verfasser oder Verfasserin leider unbekannt:

    „Deine größte Herausforderung ist nicht jemand anderes. Es sind die Schmerzen in deinen Beinen und die innere Stimme, sie sagt „Ich kann nicht“ – hör nicht auf sie. Du machst einfach weiter und dann hörst du, wie die Stimme flüstert „Ich kann“ – und dann stellst du fest, dass du ein anderer Mensch bist, als du es eben noch dachtest.“🤗
    LG aus der Heimat👫🏼

  2. Torsten
    Torsten 17. September 2022

    Cooler Kommentar.
    Auch wenn erst morgen die letzte Etappe anbricht, für mich seid ihr schon heute die Sieger. Die Deutsche und ihr Mann haben uns bestens präsentiert. Leider haben eure Mitstreiter (die Lutscher) wahrscheinlich Steffens Tagesberichte nicht gelesen. Sie sind ein spannendes Reisetagebuch, und der Stil ist beeindruckend und nimmt einen mit. Und das, nach so anstrengenden Touren. Was Uta leistet, nachdem sie fast einen LKW zertrümmert hätte, fordert maximalen Respekt! (Ich schreibe bewusst „einen“ und nicht „ein“ … 😉)
    Ich bewundere euch und eure Leistung und freue mich für euch, dass ihr GEMEINSAM euer Glück findet.
    Genießt die letzte Etappe und ,mit einem geschundenen aber um so zufriedenen Körper, die Tage danach.
    Torsten

  3. Marion
    Marion 18. September 2022

    👌😊🎈Ich kann mich den Kommentaren nur anschließen!!!
    Ihr habt gemeinsam viel erlebt und gemeistert! Wer hätte das besonders nach Utas LKW Tragödie für möglich gehalten. 🍀🎉😉 Aber das macht das Leben aus: nie aufgeben und für sein Glück ist jeder selbst verantwortlich. Ihr habt es gefunden. 🍀
    Hezlichen Glückwunsch und weiter so! Eure Enkel werden stolz auf euch sein und sicher bald mit euch Touren machen. 🚴‍♂️🚴‍♀️
    Die letzte Etappe werdet ihr sicher genießen und spielend schaffen. ☀️
    Weiterhin eine erlebnisreiche Zeit!!!

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