Große Farmen, auf denen Viehzucht betrieben wird, sind charakteristisch für die Midlands. Meist streifen Rinder über die riesigen Weiden auf der 1500 Meter hohen Hochebene. Platz gibt es genug und Wasser meist auch. Soweit normal und wenig überraschend. Im Gegensatz zu dem, was wir aus Europa kennen, haben aber viele der Farmer die Häuser als Gasthäuser ausgebaut oder – wie in unserem Fall – zusätzliche Cottages errichtet, um durch die Feriengäste weitere Einnahmequellen zu erschließen. Das hat dann bezüglich Ausstattung und Qualität nur ganz wenig mit dem bei uns bekannten Urlaub auf dem Bauernhof zu tun. Gut für uns: oft haben sie auf ihrem Farmgelände Mountainbike Trails anlegen lassen, die sie dann an den Wochenenden oder für die vielen Rennen für die allgemeine Nutzung freigeben. Einige dieser Farmer sind dann noch einen Schritt weitergegangen und haben Kaffees und Restaurants eröffnet, die mit dem Schwerpunkt auf den selbst produzierten Produkten typische südafrikanische Gerichte zum Frühstück und Lunch, manchmal auch zum Dinner anbieten. Dabei muss man sich das nicht so vorstellen, dass man wie z. B. in den Alpen in einer Hütte von der Bäuerin einen Kaiserschmarrn bereitet bekommt, sondern es handelt sich um moderne Bauten, die in die Farmen integriert werden und mit viel Stil ausgestattet sind. Solche Farmen haben wir bei unseren Besuchen schon einige gefunden, sowohl im Westerncape in der Gegend von Stellenbosch, wo man das so wohl auch erwartet, als auch hier in den Midlands.
Genug der langen Vorrede – ihr ahnt es schon, wir verbrachten einen Großteil des gestrigen Sonntags auf einer solchen Farm, der Netherwood Farm. Diese Farm steht sicher sehr weit oben in der Liste dieser ihrer Art. Sie haben neben dem Blueberry Café für Frühstück und Lunch noch das ganz neue Steakrestaurant Fork n Cleaver, wo sie ausschließlich Fleisch von ihren eigenen Angus Rindern anbieten. Aber damit nicht genug, es gibt auch noch eine eigene Brauerei zur Produktion mehrerer Sorten ihres Biers und sie distillieren ihren eigen Gin, natürlich keinen „normalen“, sondern z.B. Blaubeer- oder Granatapfel Gin. Ach so – und Mountainbike Trails gibt es natürlich auch.
Hört sich nach einem Paradies für uns, oder? Ist es auch. Wir konnten natürlich nur einen Teil davon gestern genießen. Auf den folgenden Fotos, habe ich die nächste Etappe unserer als Sportaktivität getarnten Schlemmerreise dokumentiert.








Nach diesem „Carboloading“ wird es heute nun langsam ernst und wir fahren zum Startort des morgen beginnenden Rennens, ins Em’seni Camp in der Nähe von Winterton. Die Strecke kennen wir schon gut von den Fahrten auf der N3 im letzten Jahr. Bevor es ins Camp geht und das einfache Zeltlagerleben beginnt, versuchen wir noch einen kleinen Abstecher, um eventuell noch ein weiteres Kapitel der Schlemmerreise zu schreiben.
Ob uns das gelingt, lest ihr im nächsten Beitrag. Wann dieser allerdings erscheint, kann ich noch nicht sagen, da die Internetverbindung im Camp zumindest im letzten Jahr eher schwach und instabil war.
Zum Schluss noch ein Ausblick auf das Wetter.

Kann das stimmen? Wenn wir nicht genau das auch schon im vorigen Jahr erlebt hätten, würden wir es wohl nicht glauben. Wir warten jedenfalls ganz entspannt ab, was wirklich passiert.