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Was passiert am Mittwoch

Last updated on 27. Oktober 2019

Was lernt man als Blogschreiber zuerst? Die Überschrift ist das Wichtigste! Ich übe mal ein bisschen mit Euch und baue einen kleinen Spannungsbogen auf, denn los geht es ganz unspektakulär mit ein paar praktischen Hinweisen für alle die, die gerade selber eine Reise nach Südafrika planen und gerne auf unsere Erfahrungen zurück greifen möchten.

Der Flug: Wir haben jetzt schon fast alle Möglichkeiten von Lufthansa über South African Airways und Air Quatar bis British Airways ausprobiert. Mit British Airways waren wir auch diesmal wieder mehr als zufrieden: sehr gute Preise, Top-Maschine (Airbus 380), sehr guter und netter Service, bestes Essen (und Trinken), pünktlich und kostenloser Biketransport – was will man mehr.

Mietwagen: Auch hier waren wir schon bei vielen Anbietern, diesmal bei Avis. Wir brauchen für die geplanten Fahrten auch mal abseits der großen Straßen und im Hochgebirge ein Allradfahrzeug, das zudem neben dem Gepäck auch noch unsere Mountainbikes möglichst bequem unterbringt. Wir bekamen in Johannesburg am Flughafen einen nagelneuen Nissan X-Trail, der allen unseren Ansprüchen vollauf genügt. Bei der Anmietung ging alles sehr schnell und unkompliziert. Auch das für den Grenzübertritt nach Lesotho erforderliche Dokument (Letter of Authority) war schnell ausgestellt. Ein zusätzlicher Cross Boarder Fee wurde nicht berechnet.

Autofahren in Südafrika: Ist bis auf den gewöhnungsbedürftigen Linksverkehr eine recht entspannte Angelegenheit, so hatten wir das jedenfalls bisher am Western Cape kennengelernt. So viel anders ist das hier in den wesentlich weiter östlich gelegenen und damit afrikanischeren Landesteilen auch nicht – na ja, manchmal ein bisschen schon, aber man kommt klar damit. Die von Johannesburg nach Durban führende Autobahn N3 ist eine der wenigen mautpflichtigen Autobahnen in Südafrika. Es funktioniert in etwa so wie in Italien: es gibt ein paar Mautstationen, wo man immer wieder etwas bezahlen muss (so um die 50 Rand für ca. 150km). Unser Mietwagen hat aber ein „tag“, mit dem man durch ein gesondertes, immer leeres Gate fahren kann und die Abrechnung erfolgt später. Anhalten sollte man nur an ausgewiesenen großen Tank- und Raststätten. Dort ist das aber problemlos möglich. Toiletten sind immer sauber und kosten nie etwas. Den Kaffee-Junkies geht´s sowieso gut hier, auch an den Raststätten. Dort gibt es oft Shops von den großen Ketten wie „Mugg & Bean“, die Top-Kaffee machen.

Wo sind wir jetzt eigentlich und wie sind wir auf die Idee gekommen, hierher zu fahren? Vor einigen Jahren hat uns einmal ein Mountainbike-Guide in den Winelands empfohlen, mal in die Nähe von Pietermaritzburg zu den Karkloof-Trails zu fahren, die hätten ein Super-Trailnetz, das von allem etwas bietet. Damit war die Gegend, in der ein Quartier gefunden werden musste, schon mal klar: die Midlands, eine Hochebene in den Drakensbergen, gute 450 km südlich von Johannesburg und noch ca. 150 km bis zur Küste bei Durban. So etwas verursacht bei uns immer eine längere Internetrecherche, an deren Ende nun das Fordoun Hotel & Spa stand. Dort haben wir uns dann ganz bewusst für eines der Selfcatering Chalets entschieden, na ja nicht ganz selfcatering, da das „midweek special“ auch das Frühstück beinhaltet – und das hat es wie so oft in Südafrika in sich! Für die Insider unter den Lesern: das ist schon fast Majeka House Niveau! Auf jeden Fall liegt das Anwesen abseits aller Touristenpfade und Deutsche werden sich hierher sonst wohl kaum verirren.

Unser Chalet bietet jedenfalls alles was man sich wünscht auf sehr gutem Niveau (außer Internetzugang, den gibt’s leider nur im Zentralbereich des Hotels). Unbezahlbar ist die Aussicht von unserer Terrasse auf die hohen Gipfel der Drakensberge, hinter denen sich wohl Lesotho verbergen muss. Dabei sind wir eigentlich schon selbst mitten in den Drakensbergen. Das Hotel liegt auf über 1500 Meter über dem Meer!

Heute ging es dann nach dem reichhaltigen Frühstück zum Mountainbiken in den Karkloof Trail Park. Schon die Fahrt dorthin ging über ein paar Offroad-Pisten und versprach einiges an Abenteuern. Das Trailcenter selber ist bestens ausgestattet mit Umziehmöglichkeiten, Duschen, Toiletten, Bike -Waschplatz und Bar. Alles auf Top Niveau. Das Tagesticket kostet 50 Rand und dann kann man los legen. Es gibt zahlreiche Trails unterschiedlicher Schwierigkeit und Länge. Um nicht in die Sportberichterstattung abzuschweifen, nur ganz kurz: es war der Hammer. Der Guide hatte nicht zu viel versprochen. Es gab neben den Kilometer langen flowigen Abschnitten auch einige recht knifflige Stellen, die uns alles abverlangt haben!

Nachdem wir gestern ganz ausgezeichnet im Hotel gespeist hatten, haben wir heute die etwas rustikalere Variante gewählt und auf der Rückfahrt im „Midlands Kitchen“ angehalten. Schwer zu beschreiben. Man kann es sich wie eine Sammlung von Foodtrucks mit festen Standplatz in einer großen Halle vorstellen. Na gut, es sind keine Trucks, sondern Stände, aber das Essen ist eher so im Foodtruck Style, angeblich alles lokal, alles frisch und (fast) alles Bio! Geschmeckt hat es jedenfalls richtig gut und Spaß gemacht hat’s auch.

Wenn der Tag dann dadurch abgerundet wird, dass man mit einem Glas Pinotage auf der Terrasse den Sonnenuntergang hinter den Gipfeln der Drakensberge beobachtet, dann war es ein guter Tag!

Da war doch noch was mit der Überschrift … Ich hatte mich noch gar nicht über das Wetter ausgelassen. Heute hatten wir den ganzen Tag maximalen Sonnenschein und 34 Grad. So stellt man sich das in Afrika vor, auch wenn es mal gerade noch der Beginn des Frühjahrs ist. Morgen soll es ganz ähnlich werden. Aber am Mittwoch, was passiert da? Laut Wetterbericht werden es da nur noch maximal 6 bis 7 Grad, es gibt einen ordentlichen Sturm und Starkregen mit 30 bis 40 Liter auf den Quadratmeter! Das kann man sich jetzt irgendwie schwer vorstellen. Was auch immer da auf uns zu kommt, wir sind gespannt drauf! Aber eines ist sicher, danach wird es ganz schnell wieder besser und am Wochenende werden die 30 Grad schon wieder überschritten.

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