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Da hilft nur ein Schweizer Taschenmesser

Am Anfang gibt es erstmal einen kleinen Nachschlag von gestern. Der Veranstalter hat ein paar schöne Bilder von uns bei der Auffahrt zum Torre eingestellt.

Nach der ausführlichen Kletterei gestern, kamen wir heute in eine ganz andere Region Portugals. Aber auch Zentralportugal ist alles andere als flach. Immer wieder bauen sich kleinere Gebirgszüge auf, die die Radlerwaden hart beanspruchen. Nachdem wir gestern die hohe Estrel Kette bezwungen hatten, begann der Tag heute mit der nicht ganz so hohen, aber auch recht anspruchsvollen Serra da Gardunha.

Der Morgen war noch recht frisch, da das Hotel noch in den Bergen oberhalb von 1000 Metern liegt. Aber es versprach wieder ein sehr schöner Tag zu werden.

Zu allem Überfluss hatten wir gleich nach dem Start den Anschluss an das Feld verloren, da Uta in etwas äußerst Klebriges getreten war und dadurch nicht mehr in die Pedale einklicken konnte. Da half nur ein sofortiger Stopp und mein Mini-Schweizer-Taschenmesser, mit dem ich mühevoll das Zeug von der Pedalplatte an ihrem Schuh kratzte. Da war gleich mal für ordentlich Stimmung gesorgt und das entstandene Adrenalin wurde sofort in ordentlich Vortrieb umgewandelt, um irgendwann wieder Anschluss zu gewinnen. Das dauerte dann aber doch bis zu den ersten richtigen Anstiegen, denn bei dem zeitweise kräftigen Kantenwind hat man zu zweit doch ganz schön zu kämpfen. Lange Rede kurzer Sinn: von der ersten Phase des heutigen Tages und der oben beschriebenen Landschaft gibt es leider keine Fotos. Erst am Verpflegungspunkt war dann die nötige Ruhe wieder eingekehrt.

An die Gardunha Kette schließt sich die ausgedehnte Ebene Beira Baixa an. Weite, sehr trockene Flächen, die uns an Südafrika erinnerten. Die Straßen gehen endlos lang geradeaus und immer wieder leicht hoch und runter. Aufgrund des nun herrschenden starken Rückenwindes sehr angenehm zu fahren.

Am Portas de Ródao haben wir den Tejo, den größten Fluss Portugals, überquert. Da kam sofort wieder Abwechslung in die eintönige Landschaft und zwar in Form eines weiteren Berges, den es zu bezwingen galt.

Auch hier kann ich schon ein paar Bilder der Fotografencrew einstellen.

Auch auf dem letzten Abschnitt des heutigen Tages hat uns der Fotograf erwischt.

Man erkennt weniger an der Steigung der Straße als an unseren Gesichtern, wie steil es wirklich war – und das sind noch die „Bitte lächeln Gesichter“, die wir stets probieren, wenn wir die Fotografen entdecken.

Aber wirklich lächeln kann man immer an den Pitstops, wie hier am letzten des heutigen Tages in einem kleinen Ort.

Nach 164 km, dann doch wieder gut 2000 hm und knapp 6 Stunden Fahrtzeit erreichten wir das Ziel. Wenn das „aktive Erholung“ war, ist die Etappe morgen ein Ruhetag. Aber dazu später.

Das Ziel ist ein besonderer Ort. Das Hotel Vila Gale liegt inmitten des Geländes Royal Alter, der ältesten Stutenfarm der Welt. Eine tolle Anlage mit schönen Häusern, Ställen, Reitplätzen und vielen Pferden.

Morgen Vormittag starten wir extra eine Stunde später, um mitzuerleben, wie die Stutenherde die Ställe verlässt und auf die Weiden galoppiert. Heute haben wir verpasst, wie sie zurückkamen. Aber unser Fotograf war natürlich dabei.

Danach folgt nun wirklich eine etwas kürzere Flachetappe. Das ist vor der längsten Etappe am Freitag sehr willkommen.

2 Comments

  1. Torsten
    Torsten 18. Mai 2023

    Deine Beschreibungen sind immer wieder ein Vergnügen. Den Stress gleich am Anfang kann ich mir gut vorstellen. Ich hoffe, die Harmonie war schnell wieder hergestellt, und einer „Friedensfahrt“ stand nichts mehr im Wege.
    Die Fotos sind wieder beeindruckend – sensationell das Bild von der Stuten/Fohlenherde! Selbst mein Wallach Frenzel bekam glänzende Augen, als ich ihm das Bild zeigte…🏇🏽

    Ich bin immer wieder begeistert und froh, zu sehen, wie Uta alles bewältigt. Nach all dem, was geschehen ist, fast ein Wunder. Um so mehr und bewusster könnt ihr jeden Augenblick genießen!
    Passt auf euch auf!

  2. Marion Lippoldt
    Marion Lippoldt 18. Mai 2023

    💪😅 164km ,200hm in 6h 👏 eine echt beachtliche Leistung, besonders für eine Frau!
    Ich finde auch, nach allem, was Uta widerfahren ist… echt bewundernswert! 👍🙂
    Die Landschaft ist gleichermaßen beeindruckend. Tolle Fotos! Erholt euch gut bevor es weiter geht. Bleibt gesund und viel Kraft für die nächste Etappe. 🚴‍♂️🚴‍♀️🍀🍀
    LG Marion

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