Drücke "Enter", um den Text zu überspringen.

Killing Pablo

Hätte ich bloß dieses Buch nicht gelesen, oder wenigstens bevor wir den Plan für die Reise entwickelt haben! Ein Buch über Pablo Escobar, das Medellin Kartell und die Zeit, in der in Kolumbien Anarchie, Terrorismus und Korruption herrschten. Nun sitze ich da mit meinem Kopfkino und am Donnerstag geht es los nach Kolumbien und natürlich direkt nach Medellin!

Jetzt aber Panikmodus aus! Pablo Escobar ist seit Mitte der 90er Jahre tot und wenn es danach auch noch 20 Jahre gedauert hat, bis ein Großteil der Guerrilla Gruppen und paramilitärischen Einheiten im Rahmen eines Friedensvertrages die Waffen niederlegte und der Prozess der Wiedereingliederung begann, ist Kolumbien heute im Vergleich zu seinen süd- und mittelamerikanischen Nachbarn eine stabile Demokratie mit einem guten Sicherheitsniveau. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, dass die großen Rauschgiftkartelle in einigen abgelegenen Teilen des Landes immer noch aktiv sind und die Macht des Staates in diesen Regionen nur sehr eingeschränkt funktioniert. Doch wo gibt es heute noch 100%-ige Sicherheit auf der Welt? Entscheidend ist, dass man sich den Gegebenheiten entsprechend bewegt und die jeweiligen Besonderheiten respektiert.

Gut, auch wenn die Lage im Land deutlich besser ist, als man aus der Ferne in Deutschland vermutet, wie kommt ihr darauf, dorthin zu reisen und vor allem, was macht ihr dort – so wurden wir immer wieder gefragt, wenn wir von unseren Reiseplänen berichteten.

Die Antwort auf den 2. Teil der Frage ist schnell gegeben und wenig überraschend: Rennradfahren. Teil 1 ist vielschichtiger. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, die möglichst mit dem Rennrad oder Mountainbike zu bewältigen sind. Nach vielen Reisen in den Süden Afrikas, nach Portugal oder nach Großbritannien wird es Zeit, einen für uns neuen Kontinent unter die Reifen zu nehmen – Südamerika. Zugegebener Maßen sind wir da eher zufällig drauf gekommen als wir nach einem Abenteuer in Alaska oder Kroatien suchten, aber nicht so recht fündig wurden und einer der Anbieter auch Rennradreisen nach Kolumbien anbot. Ein paar Klicks und Recherchen später waren wir „schockverliebt“ in die Idee. Schließlich ist Kolumbien eines des wenigen Länder auf der Welt, wo Rennradfahren Nationalsport ist und ganz knapp hinter Fußball auf Rang 2 der Beliebtheitsskala steht. Die Landschaft ist mit traumhaften Stränden sowohl am Atlantik als auch am Pazifik, den Anden und dem Amazonasgebiet unglaublich vielfältig. Noch hat der Massentourismus aufgrund der Vergangenheit das Land nicht überrannt und man kann auf unverfälschte Erlebnisse hoffen. Dazu kommt das milde und das ganz Jahr über praktisch konstante Klima in der Nähe des Äquators. Und schließlich ist der Reiseanbieter ein vor Jahren dorthin ausgewanderter deutscher Rennradfahrer, der in dem Basiscamp in der Nähe von Medellin sowohl Höhentrainingslager für Fahrer aller Leistungsklassen bis hin zu den besten Profis als auch Rennradreisen für Leute wie uns anbietet, die sowohl die sportliche Herausforderung suchen als auch das Land kennenlernen wollen.

Wir haben uns für „Faszinierendes Kolumbien“, eine 15 tägige Etappenreise entschieden. Die erste Woche dient der Höhenanpassung – das Camp bzw. Hotel liegt auf 2100 Meter Höhe – und die Touren erkunden die sehr bergige Umgebung Medellins. Anschließend beginnt die Rundreise mit einer der größten Herausforderungen, der man sich als Rennradfahrer überhaupt stellen kann, der Befahrung des Alto de Letras. Dieser Berg wird oft als der schwerste, höchste und längste mit dem Rennrad befahrbare Pass der Welt bezeichnet. Ich glaube, da gibt es noch ein oder 2 weitere „Hügel“ ähnlicher Güte auf Hawaii und auch in Kolumbien selbst. Wie auch immer, von knapp 500 Meter auf 3800 Meter Meereshöhe über eine Strecke von 80 km zu klettern und dabei (aufgrund der kurzen Abfahrten zwischendurch) fast 4000 Höhenmeter zu vernichten, ist definitiv herausfordernd genug!

Anschließend geht es u.a. durch die Kaffeeanbaugebiete südwestlich von Medellin. Für uns als ausgesprochene Kaffeeliebhaber ein weiterer Höhepunkt der Reise.

Die Tour ist von dem Anbieter „Elite Cycling Colombia“ mit Übernachtungen in sehr guten 4 und 5 Sterne Hotels, mit Verpflegung, Begleitfahrzeug usw. komplett organisiert und deutschsprachig begleitet (leider sprechen wir kein spanisch). Hier eine Übersichtskarte der Reise zur groben Orientierung.

Donnerstag geht es über Amsterdam und Panama City nach Medellin, wo wir nach MEZ Sommerzeit am Freitag Morgen gegen 3 Uhr und nach Ortszeit gegen 20 Uhr am Donnerstag Abend ankommen.

Meine Berichte beinhalten dann wieder wesentlich mehr Bilder und viel weniger Text – versprochen! Kommentare und Fragen sind wie immer sehr willkommen.

7 Comments

  1. Jörn
    Jörn 3. Juli 2024

    …na dann, gute Reise und kommt gesund wieder!

  2. Ole
    Ole 3. Juli 2024

    Klingt auf jeden Fall spannend. Wie immer viel Erfolg, spannende Erlebnisse und auch Spaß dabei.
    Kommt gesund und munter wieder zurück.

  3. Sina
    Sina 3. Juli 2024

    Untersteh dich, hier irgendwen aus dem Verteiler zu nehmen :-)))) – ich freu mich schon riesig auf eure Reiseerzählungen und wünsche euch einen abenteuerlichen aber sicheren Urlaub und genießt das Leben – ohne Doping 😉 haha

  4. Marion
    Marion 3. Juli 2024

    😃 Das klingt echt spannend und herausfordernd! 🍀 Viel Spaß, Kraft und tolles Wetter!
    Ich freue mich total auf eure Fotos und die interessanten Berichte. Danke, dass ich teilhaben darf!
    Herzliche Grüße, Marion

  5. Nico Rothgänger
    Nico Rothgänger 3. Juli 2024

    … was freu ich mich auf die Berichterstattung. Hoffe eure Koffer kommen alle mit an, mein Glück war dahingehend etwas beschränkt, wie du weißt. Viel Spaß Euch.

  6. Kerim
    Kerim 4. Juli 2024

    Genießt die Zeit auf Euren Satteln, der Kaffee vor Ort verleiht Euch vielleicht Flügel!!! Viel Spaß wünscht Euch Kerim!

  7. Uwe
    Uwe 4. Juli 2024

    Das klingt auf jeden Fall sehr spannend. Viel Spaß und kommt gesund wieder

Schreibe einen Kommentar zu Kerim Antwort abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert