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Wer sagt, dass Hundeschlittenfahren kein anstrengender Sport ist …

Last updated on 2. Februar 2023

… war noch nie dabei. Wir haben uns heute nun schon zum dritten Mal diesem Abenteuer gestellt und es hat sich wieder absolut gelohnt.

Wie fast immer fange ich mit dem Wetter an. Es hatte schon in der Nacht geschneit und so ging es auch den ganzen Tag mehr oder weniger kontinuierlich weiter. Nachdem das Auto freigeschaufelt war, machten wir uns auf den knapp einstündigen Weg zum Guesthouse Husky, nördlich von Ivalo, dem größten Ort hier weit und breit. Dort stachen uns gleich mal ein Wegweiser und das entsprechende Hinweisschild ins Auge.

Aber darüber wollten wir jetzt nicht nachdenken und ließen den Abzweig einfach rechts liegen und fuhren weiter zur Husky Farm.

Zur Husky Farm gehört auch ein Gästehaus. Bei der Planung dieser Reise hatte Uta kurz auch die Option überlegt, hier zu übernachten. Aber wir wissen ja, dass diese so lieben Hunde auch ganz schön laut werden können. Da war uns eine ungestörte Nachtruhe dann doch ein bisschen wichtiger als die unmittelbare Nähe zu diesen Sportskameraden.

Auch wenn es heute mit -3 Grad nicht so kalt war, begann das Abenteuer mit der Einkleidung. Overalls, die wir über die ohnehin schon dicke und mehrschichtige Winterkleidung zogen, verwandelten uns in blau-schwarze Michelin-Männchen. Doppelte Handschuhe, Socken und Stiefel sowie Gesichtsmasken (Balaclava) vervollständigten den Aufzug. Derart vorbereitet bekamen wir die Einweisung zur Steuerung des Schlittens bzw. zum Umgang mit den Hunden.

Unser Guide, die junge Italienerin Noemi, die schon die 2. Saison auf der Farm arbeitet, erklärte alles sehr anschaulich und so ging die kleine Gruppe – außer uns waren noch 2 deutsche Männer aus Lüneburg dabei – voller Vorfreude die Hunde begrüßen.

Die ungerade Zahl der Teilnehmer bescherte mir einen Einzelschlitten, während Uta und Ute das Damendoppel bildeten. Ohne weitere Verzögerung ging es mit voller Geschwindigkeit los. Die Hunde hatten so auf den Start hin gefiebert, dass sie nun sofort alles gaben. Da störte auch der frisch gefallene Schnee nicht. Nach ein paar Minuten waren wir voll im Flow und genossen die Fahrt auf breiten Waldwegen und schmalen und hügeligen Pfaden in vollen Zügen.

Nach kurzer Zeit zeigte sich der unterschiedliche Charakter der Hunde. Obwohl ich nur 5 statt 6 Hunde wie die anderen vor dem Schlitten hatte, machten die dermaßen Betrieb, dass ich anfangs viel auf der Bremse stand.

Es gibt übrigens 2 Bremsen: die „Soft-Brake“, eine Gummimatte, die auf dem Schnee zwischen den Kufen schleift und die man benutzt, um den Schlitten etwas abzubremsen, wenn es den Berg runter geht oder man zu nah an den vorderen Schlitten kommt. Dann gibt es noch die „Hard Brake“, eine Stange mit Eisenkrallen. die man mit dem Fuß oder besser mit beiden Füßen in den Boden rammt, wenn die Hunde sofort anhalten sollen. Darauf muss man auch bei einem geplanten Halt so lange stehen bleiben, bis der Schlitten festgebunden und / oder mit einem Anker fixiert ist, da die Hunde sonst sofort wieder losrennen würden.

Später bekam ich dann mit dem Brennholz für das Lagerfeuer etwas zusätzliches Gewicht in den Schlitten. Da wurde es etwas besser, Vielleicht hatten sie auch nur ihr Pulver auf den ersten Kilometern verschossen.

Hier ein paar Impressionen.

Ich probiere es mal mit einem Video im Blog. Ich hoffe, es lädt schnell genug.

Nach 2 Stunden kamen wir endlich am Rastplatz an. Endlich deshalb, weil die ganze Übung nicht nur für die Hunde recht anstrengend ist, sondern auch für die Fahrer und für die „Passagiere“ im Schlitten wird es dann mit der Zeit etwas kalt.

Das Wichtigste nach dem Halt war zunächst, sich bei den Tieren ordentlich zu bedanken und ihnen ein paar Streicheleinheiten zu verpassen. Während wir uns um die Tiere kümmerten, fachte Noemi das Feuer an und kümmerte sich um das Mittagessen.

Es gab eine leckere Suppe und einen guten Kaffee von italienischer Stärke.

Frisch gestärkt ging es an die Vorbereitungen für die Heimfahrt. Wir wechselten ein wenig die Fahrer, Passagiere und Schlitten, so dass ich Uta nach Hause fahren durfte. Unseren Schlitten führten Brian und Craig, die die ganze Sache äußerst relaxed und ohne große Eile angingen. Schon sehr interessant, wie unterschiedlich die Hunde so drauf sind. Aber auch sie brachten uns wohlbehalten zur Farm zurück.

Nach gut 4 Stunden Fahrzeit und knapp 29 km Strecke dort angekommen war die Wiedersehensfreude mit den anderen Hunden groß. Wir halfen noch beim „Abschirren“ und brachten die Tiere zu ihren Behausungen. Insgesamt hat die Farm einen sehr guten Eindruck auf uns gemacht. Die Tiere haben jede Menge Platz und Auslauf. Alles ist sauber und läuft ohne Hektik und Stress ab. Wirklich sehr zu empfehlen.

Wir machten uns jedenfalls mit jeder Menge Eindrücken im Kopf auf die Heimfahrt und überlegen schon, welchen Abenteuern wir uns in den nächsten, deutlich kälteren Tagen stellen sollen.

2 Comments

  1. Jörn
    Jörn 2. Februar 2023

    Hallo ihr Drei! Hätte nicht gedacht, dass man so hoch im Norden noch alte FDJ-Winterjacken hat. Steh‘n euch aber! Weiterhin viel Spass wünschen Gosia & Jörn

  2. Martina und Kay
    Martina und Kay 3. Februar 2023

    Märchenhafte Landschaft, wunderschöne Bilder und Abenteuer pur! 👏
    Uns gefällt natürlich, dass ihr euch bei der Gelegenheit am Umgang mit Hunden erfreuen konntet. Das wäre auch voll unser Ding gewesen, von der zauberhaften Landschaft ganz zu schweigen. Genießt jede Minute, hier kann man wirklich nichts verpassen🙋🏼‍♀️🙋🏼‍♂️

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