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Whisky, immer wieder Harry Potter, James Bond und der Brenner Schottlands

Wie gestern schon angedeutet, konnten wir nicht Abschied von der Isle of Skye nehmen, ohne eine der Whisky Destillerien zu besuchen. Nach intensiver Recherche hatte uns Uta in der kleinen und noch recht neuen Brennerei Torabhaig, die am südöstlichen Ende der Insel liegt, zu einer Führung angemeldet. Das hatte auch den Vorteil, dass wir, um auf das schottische Festland zurückzukehren, nicht wieder die einzige Brücke und damit einen erheblichen Umweg nehmen mussten, sondern nur ein paar Minuten weiterfahren brauchten, um mit einer Fähre überzusetzen.

Aber zurück zum Whisky. Schon von außen ist die Destillerie ein Hingucker und wunderschön gelegen. Natürlich trug zu diesem Eindruck das erneut schöne Wetter bei.

Innerhalb der Destillerie durften dann später leider keine Fotos gemacht werden. Die Führung und die Erläuterungen waren aber dennoch sehr interessant. Die Destillerie hat zwar die 2. älteste Lizenz zum Whiskybrennen auf der Insel, die Produktion in dem jetzigen Setup läuft aber erst seit 2018. Es gibt also erst 2 Jahrgänge, die sich schottischer Malt Whisky nennen dürfen, denn dazu muss der Whisky 3 Jahre (und einen Tag) im Fass lagern, bevor er abgefüllt werden darf. Die Besonderheiten im Herstellungsprozess sind: (1) es wird ausschließlich Regenwasser benutzt, (2) die Gärung erfolgt in hölzernen und nicht wie sonst oft üblich in Metall-Gärbottichen und (3) der beim Brennen entstehende Dampf bleibt möglichst nur kurze Zeit in den Kupferrohren bevor er kondensiert und in 2 Stufen der Roh-Spirit entsteht. Dieser wird dann ausschließlich in ehemalige amerikanische Bourbon-Fässer gefüllt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen und schmecken lassen – ein sehr interessanter Single Malt Whisky! Natürlich haben wir eine Flasche aus dem 2. Jahrgang erworben. Wer Interesse hat, kann sich gerne zu einer Verkostung bei mir anmelden.

Weiter ging es zur Fähre nach Armadale, die uns nach Mallaig übersetzte. Das war eine sehr entspannte und aufgrund des Wetters ruhige Angelegenheit mit wieder einmal tollen Ausblicken. Sogar ein paar Delphine konnten wir beobachten.

Wieder auf dem Festland ging es durch spektakuläre Landschaften Richtung Glencoe, dem Zentrum für Outdoor Aktivitäten in Schottland. Auf dem Weg war der Stopp an einem weiteren Drehort eines der Harry Potter Filme ein Muss, dem Glenfinnan Viaduct. Diese sehr beeindruckende Eisenbahnbrücke wurde um 1900 herum gebaut, ist ca. 389 Meter lang und 30 Meter hoch. Der Westhighlands Railway führt darüber.

Besonders eindrucksvoll ist das Ganze sicher, wenn der von einer historischen Dampflok gezogene Zug über die Brücke fährt. Darauf haben wir allerdings nicht gewartet, denn unser nächstes Ziel mussten wir vor 15 Uhr erreichen.

Das ist zwar kein Foodblog hier, aber ihr habt natürlich gemerkt, dass das Essen für uns auf unseren Reisen schon eine wichtige Rolle spielt. Dabei schauen wir auf lokale Spezialitäten und versuchen, Touristenfallen zu vermeiden. Unser Ziel war ein kleines Seafood Restaurant, etwas abseits am malerischen Loch Leven gelegen. Dazu mussten wir vorher allerdings noch die „Touristen-Hauptstadt“ Fort William durchqueren, was wir aber auch schafften.

Kurz vor15 Uhr und damit vor Küchenschluss saßen wir im Restaurant und konnten unsere Liste der noch „zu essenden“ Gerichte weiter verkürzen. Nach der Fischsuppe Cullin Skink gab es einen Riesentopf Muscheln und ein Sandwich mit Lobster, alles natürlich aus dem Loch Leven direkt vor der Tür und unglaublich gut.

Frisch gestärkt nahmen wir die letzten Meilen zu unserem Quartier, dem Ardno House, direkt am Loch Linnhe im Angriff. Bei der Landschaft gehen einem die Superlative aus. Die zahlreichen miteinander und dem Atlantik verbundenen Seen sind von hohen Bergen umgeben. Die Aussichten sind also grandios, wenn das Wetter mitspielt – und das tut es auch. Insofern gelangen gestern vor Sonnenuntergang auf einer kleinen Wanderung hinter dem Haus noch ein paar schöne Fotos.

Das Tal von Glencoe ist sicher einer der Höhepunkte hier und die dort verlaufende Straße wird auch als der Brenner Schottlands bezeichnet. Eines der Seitentäler war Kulisse für den James Bond Film Skyfall.

Da heute wieder schönes Wetter vorausgesagt war, machten wir uns nach einem wie immer sehr ausgiebigen Frühstück schon recht früh auf den Weg, um wenigstens ein wenig vor den anstürmenden Touristenmassen die Passstraße zu befahren und den einen oder anderen Foto- und Wanderstopp einzulegen. Das war definitiv eine gute Idee, denn so bekamen wir tatsächlich die Chance, an den kleinen Parkplätzen noch freie Lücken zu finden.

Dann kamen wir an den Abzweig in das kleine Seitental Glen Eitve. Dort hinein führt nur noch eine schmale Single Track Road, so dass man sehr vorsichtig fahren muss, die aber auch den gemeinen Touristen von der Befahrung abhält. Die Straße windet sich in das tiefe Tal. Und jetzt kommt die James Bond Szene:

Ziemlich genau an dieser Stelle an der kleinen Straße rechts steht James Bond neben seinem Auto und lässt den Blick in die Ferne schweifen. Das taten wir auch, fuhren aber noch ein gutes Stück in das Tal hinein und immer wieder ergaben sich neue phänomenale Aussichten.

Schließlich hatten wir genug gesehen und machten uns auf den Rückweg, natürlich nicht ohne weiter den Blick in die Ferne und auf die Berge zu genießen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es am Nachmittag in die andere Richtung den Loch Linnhe entlang bis zum Port Appin. Von dort ist es dann schon gar nicht mehr so weit, bis zur Öffnung der Fjord- oder besser Loch-Szenerie in den Atlantik. Nachdem wir am Vormittag also in den Bergen waren, trieb es uns am Nachmittag fast ans Meer.

Es herrschte gerade Ebbe und wir machten uns auf eine kleine Wanderung, um dem Schloss Castle Stalker auf eine gute Fotoentfernung nahe zu kommen. Wir hatten es vorher bereits von einem Aussichtspunkt von deutlich weiter oben erspäht.

Je näher wir ihm dann auf Meereshöhe kamen, umso kitschiger wurden die Motive.

Diesen Erlebnis- und bilderreichen Tag schlossen wir dann im nahe gelegenen Restaurant / Pub „The Laroch“ ab.

Morgen geht es dann schon zur letzten Station unserer Reise, nach Stirling. Auf dem Weg nehmen wir aber noch eine weitere Whisky-Verkostung in der Destillerie Tullibardine mit. Und auch in Stirling selbst gibt es am Nachmittag und Abend sicher noch etwas zu Erleben.

3 Comments

  1. Claudia
    Claudia 25. September 2022

    Gutes Essen in GB? Wer hätte das gedacht 😆
    Eure Bilder sind beeindruckend. Damit meine ich nicht nur die schönen Gegenden. Ihr habt da ein tolles Gespür für Landschaftsaufnahmen 📷
    Dazu dann auch noch täglich interessante Infos über Land und Leute … Bildungsauftrag also auch erfüllt 😉

  2. Martina und Kay
    Martina und Kay 25. September 2022

    Liebe Uta und liefert Steffen,
    vielen Dank für diesen interessanten und so wunderbar mit Bildern unterlegten Beitrag.
    Das muss dort wirklich wunderschön sein. Aus Erfahrung weiß ich, dass Fotos, wenn auch wunderschön, dennoch die tatsächliche Wahrnehmung des Betrachters in voller Schönheit nicht widerspiegeln können. Das eigene Erleben und Sehen steht darüber. Damit will ich sagen, dass wir gern auch einmal dort Wandern würden. Wer weiß, vielleicht tun wir das demnächst auch einmal. Bis es soweit ist, lassen wir uns gern von euch für dieses schöne Land einnehmen. Übrigens das Angebot zur Probeverkostung nehmen wir sehr gern an und freuen uns auf eure Heimkehr. 🤗

  3. Ole
    Ole 25. September 2022

    Macht Bock mal selbst dahin zu fahren ( natürlich ohne die vorherige Radtour – diese Strapaze ersparen wir uns 😉 )
    Guten letzten Tag und angenehme Heimreise!
    Achso ja – vielleicht mal den Whisky verkosten; aber ich denke bei 1 Flasche stehen die Leute Schlange bei Euch.

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