Es gibt zahlreiche Gerüchte, die die Entstehung der bekannten Harry Potter Bücher und Filme mit Porto in Zusammenhang bringen. Da wir ja schon recht erfolgreich in Schottland auf den Spuren des kleinen Filmhelden mit der großen Brille unterwegs waren, machten wir uns auch heute auf den Weg, um Licht ins Dunkle der Gerüchteküche zu bringen.
Unser heutiger Stadtrundgang führte uns also zu der mehr als 100 Jahre alten Buchhandlung Livraria Lello, die als einer der schönsten Buchläden der Welt gilt und inzwischen den Beinamen „Harry Potter Buchhandlung“ trägt. Die Gerüchte besagen, dass hier einige Szenen der Potter Filme gedreht wurden, sind doch angeblich die Ähnlichkeiten dieses Hauses mit den Treppen von Hogwarts und der Zauberbuchhandlung „Florish & Blotts“ sehr auffällig. Obwohl die entsprechenden Filmteile natürlich nicht hier, sondern in London in den Warner Studios gedreht wurden, pilgern täglich hunderte Fans aus aller Welt hierher, um die Buchhandlung zu besuchen.

Vor der Eingangstür hatte sich heute am späten Vormittag eine lange Schlange gebildet. Mein Foto zeigt nur einen kurzen Abschnitt davon. Da haben wir uns natürlich nicht angestellt. Wie sind ja auch gar keine Harry Potter Fans. Aber eins habe ich schon heraus bekommen: JK Rowling hat ein paar Jahre in Porto gelebt und hier auch angefangen, den ersten Teil der Buchserie zu schreiben. Insofern ist die Inspiration für einige Szenen sicher auch durch die berühmte Buchhandlung geprägt.
Auch ansonsten hat der heutige Spaziergang den Eindruck der letzten Tage bestätigt, dass Porto ein absolut interessantes und lohnendes Ausflugziel auch für mehrere Tage ist. Schöne enge Gassen, viele historische Gebäude, die Unmenge an Cafes, Bars und Restaurants, und nicht zuletzt die Nähe zum Atlantik mit den unendlichen Sandstränden bieten definitiv genug Sehens- und Erlebenswertes.
Ein paar Bilder zum Appetitmachen findet ihr in der Galerie.











Ein besonderes Highlight ist auch der Bahnhof Sao Bento, der natürlich von den Touristen in Heerscharen heimgesucht wird.


Schließlich kletterten wir vom hügeligen Porto wieder herunter, um über die Brücke zurück nach Gaia zu gelangen. Dabei kamen wir an einer „Baustelle“ vorbei, wo man den alten Häusern mit recht rustikalen Methoden zu Leibe ging. Man beachte den Mann mit der gelben Weste und dem riesigen Vorschlaghammer, mit dem er auf das Haus einprügelt – natürlich ohne Helm oder gar Schutzbrille.


Zum Glück kamen wir unverletzt an dieser Gefahrenstelle vorbei und konnten uns so unserem Nachmittagsprogramm widmen, auf dem eine weitere Portweinverkostung stand.
Diesmal hatten wir uns die Weine des Gutes Quevedo ausgesucht. Wir konnten uns die zu verkostenden Weine selbst aussuchen und nutzten gleich unser gestern erworbenes Wissen, um unsere Favoritenauswahl weiter zu verfeinern.




Auf dem Programm standen heute ein 10- und ein 20 jähriger Tawny, ein Vintage Port (Colheita) von 2007, ein Rosé sowie ein Special Reserve Tawny. Den Rosé muss man nicht haben. Ist eher ein sehr fruchtiger Likör. Die anderen Weine haben alle ausgezeichnet geschmeckt und unterscheiden sich ganz besonders im Preis. Obwohl er eher preiswert ist, wurde der Special Reserve Tawny zu unserem Favoriten.
Teil 3 des Tagesprogramms war ein kurzer Spaziergang nach Einbruch der Dunkelheit, bei dem ich natürlich auch meinen Fotoapparat dabei hatte. War fast wie bei der legendären Suche nach den Polarlichtern in Finnland. Wir mussten uns erst überwinden, noch einmal rauszugehen, aber das Ergebnis entschädigte für alles.





Morgen geht es dann von der Hauptstadt des Portweins Gaia / Porto flussaufwärts nach Peso da Régua, die auch als Geburtsstadt dieses Getränks bezeichnet wird. Warum das so ist, werden wir versuchen, in den 3 Tage, die uns bis zum Start des Ride Across Portugal dort bleiben, herauszubekommen.